Wundertüten

Wie ich die Hochschultage 2017 nutzte ich, um Geld anzuhäufen.

Lui Kohlmann: Kunst und Kommerz

Im November 2016 war es bei einem Ausstellungstransport zu einem Unfall gekommen, den ich nicht bemerkt hatte. Mir wurde Fahrerflucht vorgeworfen. Um einen Anwalt bezahlen zu können, startete ich die Wundertütenaktion. Von Freund*innen sammelte ich aussortierten Kram ein - Kerzen, Hefte, Kitsch, Spielzeug, Bürozubehör, Schmuck, Sonnenbrillen. Ich bedruckte im Handsatz Papiertüten und füllte den ganzen Krempel meiner Freund*innen thematisch sortiert in Wundertüten. In der Maria Stuart Tüte beispielsweise war eine Reclam-Ausgabe von Schillers gleichnamigen Drama sowie eine enthauptete Barbie. Beiligend in jeder Wundertüte war ein klienes Künstler*innennheft, das den Entstehungshintergrund der Wundertüten erklärte und eine individuell gestaltete Doppelseite enthielt, die auf den spezifischen Inhalt der Wundertüte einging.

Verkauft wurden die Wundertüten mit einem optionalen Glücksspiel. Der Festpreis für eine Wundertüte betrug 7 Euro; wer auf sein Würfelglück setzte, konnte mit zwei sechsseitigen Würfeln würfeln und musste dann die gewürfelte Augenzahl bezahlen (also minimal 2 Euro, maximal 12).

Außerdem bestand die Möglichkeit, in die Wundertüten hineinzulinsen. Für 1 Euro durfte man würfeln (mit einem sechsseitigen Würfel) in wie viele Tüten man hineinsehen durfte.

 

Außerdem angeboten wurden Publikationen und ein Kotzeimer.